Thermoplan AG

Klimaziele bringen Mehrwert

Für Thermoplan ist der Weg zu Netto-Null mehr als ein Engagement für das Klima – die Erkenntnisse aus der Bilanzierung schaffen wichtige Entscheidungsgrundlagen für die Strategie und sind Quelle für Innovationen, mit denen das Unternehmen seinen Kunden direkten Mehrwert bringt.

Bemerkenswert:

Das grösste Reduktionspotenzial: Scope 3, denn 96 % der Emissionen fallen in der Nutzungsphase der Kaffeemaschinen an.

Die grösste Herausforderung: Bei der Bilanzierung müssen grosse Datenmengen aus zahlreichen verschiedenen Datenquellen verknüpft werden. Die Lösung: Ein hoher Automatisierungsgrad sorgt für eine effiziente Auswertung und reduziert die Daten auf aussagekräftige Kennzahlen.

Innovativer Ansatz: Aus einem internen CO2-Fonds werden Massnahmen im Bereich Nachhaltigkeit, z.B. Elektroladestationen für die Mitarbeitenden, finanziert. Gespeist wird der Fonds aus Kompensationszahlungen, z.B. für Flugreisen.

Bei Starbucks wird der Kaffee mit Vollautomaten von Thermoplan gebraut. Vor gut fünf Jahren verabschiedete das Unternehmen eine neue Vision – Nachhaltigkeit ist darin fest verankert. Um faktenbasierte Entscheidungsgrundlagen zu schaffen, bilanzierte das Unternehmen vorgängig seine Emissionen. Rasch war klar, dass sich Thermoplan auf Scope 3 konzentrieren muss, denn 96 % der Emissionen fallen in der Nutzungsphase der Kaffeemaschinen an. «Das grösste Potenzial liegt bei unseren Kunden», erklärt Matteo Trachsel, Head of Sustainability bei Thermoplan. «Doch wir können trotzdem viel bewegen. Unsere Grosskunden haben sehr ehrgeizige Klimaziele und unsere Maschinen haben einen grossen Einfluss darauf.»

Richtung Netto-Null mit SBTi
Mit der Anerkennung der Ziele durch SBTi zeigt Thermoplan Kunden und Partnerorganisationen, dass der Weg in Richtung Netto-Null konsequent verfolgt wird. Dabei werde das Unternehmen so lange wie möglich keine Zertifikate kaufen, so Trachsel: «Wir sehen darin keinen direkten Mehrwert für uns, unsere Kunden oder für das Klima. Unsere Investitionen zeigen ihre Wirkung in unseren Produkten.»

Quelle für Innovationen
«Erkenntnisse aus der Bilanzierung fliessen direkt in die Entwicklung der Maschinen ein», erklärt Trachsel. So sind die Anstrengungen für das Klima auch Quelle für Innovationen. Um die Emissionen in der Nutzungsphase zu verringern, arbeitet Thermoplan an der technischen Verbesserung der Maschinen, z.B. an der Reduktion der Spülwassermenge oder des Stromverbrauchs. Auch bei der Effizienz der Kaffeeextraktion besteht Potenzial. Um diesen Prozess zu optimieren, hat das Unternehmen aufwendige Forschungsprojekte in Angriff genommen. «Mit solchen Entwicklungen können unsere Kunden den Kaffeeverbrauch und damit auch ihre Emissionen reduzieren. Damit bieten wir ihnen einen direkten Mehrwert», so Trachsel.

Reduktionspotenziale beim Kunden aufzeigen
Thermoplan geht aber noch weiter und unterstützt die Kunden mit interaktiven «Product Environmental Reports». Die Kunden können ihre Verbrauchsdaten von Milch, Kaffee, Wasser oder Strom eingeben und sehen auf einen Blick, wie sich ihre Emissionen verteilen. Den grössten Effekt hat der Verbrauch von Kuhmilch, gefolgt von den Kaffeebohnen. Der Stromverbrauch macht nur gerade 12 % aus. «Wie der Kaffee getrunken wird – ob mit Kuhmilch, Hafer- oder Reisdrink – können wir nicht beeinflussen. Wir können aber mit unseren Maschinen verschiedene Zubereitungsarten ermöglichen und den Kunden aufzeigen, wo Reduktionspotenzial besteht.»

Kreislaufwirtschaft vorantreiben
Thermoplan verfügt heute über aussagekräftige Kennzahlen zu den Emissionen und ist in der Lage, faktenbasierte Entscheidungen zu treffen. «Wir haben bereits viele Massnahmen umgesetzt. Es gibt aber noch Potenzial, z.B. in der Kreislaufwirtschaft.» Die Kaffeemaschinen sind zwar bereits seit Jahren modular aufgebaut und damit einfach zu warten. Das Unternehmen bietet alle Komponenten als Ersatzteile an und garantiert damit eine hohe Lebensdauer. Doch eine konsequente Kreislaufwirtschaft würde eine Änderung des Geschäftsmodells bedeuten. «Solche Möglichkeiten evaluieren wir derzeit mit unseren Vertriebspartnern», so Trachsel. Einige haben ihr Geschäftsmodell bereits verändert und vermieten oder verleasen die Maschinen, anstatt sie zu verkaufen.

 

Über Thermoplan
Die Thermoplan AG entwickelt und produziert Kaffeevollautomaten für den professionellen Gebrauch, sei es für die Gastronomie oder andere Gewerbe. Das Familienunternehmen beschäftigt am Hauptsitz in Weggis, Luzern, über 500 Mitarbeitende und beliefert Kunden in über 80 Ländern mit über 200 zertifizierten Vertriebs- und Servicepartnern weltweit. Seine Ziele zur Reduktion der Emissionen hat das Unternehmen 2022 von SBTi anerkennen lassen.