Zulieferer gezielt bei Klimastrategie unterstützen

Lyreco handelt Verbrauchsmaterialien für Unternehmen – vom Kugelschreiber über Elektronikartikel bis zur Schutzkleidung. Seit 2023 hat sich die weltweit tätige Gruppe mit wissenschaftsbasierten Klimazielen gemäss SBTi (Science based Target Initiative) zu einem ambitionierten Absenkpfad für die Treibhausgasemissionen verpflichtet. Die Unternehmen der Lieferkette sind dabei besonders gefordert. Aber auch die Kunden leisten einen wichtigen Beitrag.

Eine Klimastrategie hat Lyreco schon seit mehr als 10 Jahren. Seit 2011 werden die eigenen Treibhausgasemissionen erhoben und kontinuierlich gesenkt, wie Tina Kempf, Nachhaltigkeitsverantwortliche von Lyreco Schweiz, erzählt: «Zu Beginn haben wir uns auf Emissionen konzentriert, die wir direkt beeinflussen können.» So sei es beispielsweise gelungen, den Fussabdruck der Auslieferung von 4,7 auf 2,8 kg CO2 pro Lieferung zu senken. Mit SBTi hat sich Lyreco nun verpflichtet, die hauseigenen Emissionen, also Scope 1 und 2, bis 2030 noch einmal deutlich zu reduzieren – um 50 % gegenüber 2019.

Mehr Wirkung über die Lieferkette

Der überwiegende Anteil der Emissionen von Lyreco, über 98 %, fallen jedoch in Scope 3 an, vor allem bei den eingekauften Produkten. «Mit SBTi erhoffen wir uns nun mehr Umsetzungsstärke zugunsten des Klimas über die gesamte Lieferkette», so Kempf. Bis 2026 sollen 76 % der Zulieferer von Lyreco Schweiz wissenschaftsbasierte Klimaziele für ihre Emissionen inklusive zugekaufter Waren, Dienstleistungen und vorgelagerte Transporte vorweisen. Von den Forderungen ebenfalls betroffen sind sogenannte Importeure und oder Zwischenhändler. Die Ziele sind bewusst ambitioniert, so Kempf: «Wir wollen als Pioniere in unserer Branche vorangehen.» Das Wichtigste dabei sei, dass sich alle mit dem Thema auseinandersetzten und sich auf den Weg zur Reduktion machten. «Wir akzeptieren keine Kompensationen» ergänzt Kempf, «denn wir wollen emissionsarme Produkte.»

«Mit SBTi erhoffen wir uns nun mehr Umsetzungsstärke zugunsten des Klimas über die gesamte Lieferkette.» Tina Kempf, Nachhaltigkeitsverantwortliche Lyreco

 

Beratungs-Paket zum Fixpreis

Dass die gut 200 Zulieferer auch angesichts des angeschlagenen Tempos stark gefordert sind, ist nicht verwunderlich. Viele Unternehmen haben sich bislang noch kaum mit dem Thema auseinandergesetzt und verfügen nicht über die notwendigen internen Ressourcen. Dessen ist sich Lyreco bewusst und unterstützt seine Lieferanten gezielt, wie Kempf erklärt: «Wir stellen über eine Dialogplattform gezielte Informationen und Know-how zur Verfügung. Zudem haben wir zwei Pakete mit externen Beratungsunternehmen geschnürt, die unseren Lieferanten zu sehr guten Konditionen zugänglich sind.» Dieses partnerschaftliche Vorgehen werde sehr geschätzt.

Nachhaltigere Produkte fördern

Lyreco setzt aber nicht nur bei den Zulieferern an. Auch die Kunden sollen mit einer nachhaltigen Beschaffung einen Beitrag leisten. Im Shop werden deshalb nachhaltige Produkte ausgezeichnet und besser sichtbar angezeigt. Neu können sich Einkäufer auch nur diese anzeigen lassen.
Grundlage bildet ein dreistufiges Vorgehen: Alle Lieferanten müssen einen ESG-Fragebogen ausfüllen und dabei mindestens 50 Punkte erreichen, um langfristig Produkte liefern zu können. Arbeiten sie mit «Ecovadis» oder «B-corp» ist diese Selbstdeklaration nicht notwendig. Zudem müssen sie einen Code of Conduct unterzeichnen. Für die einzelnen Produkte gelten noch weitere Anforderungen. So muss die Verpackung zu mindestens 80 % des Gewichts aus Recyclingmaterial bestehen. Zudem wird jedes Produkte nach drei Nachhaltigkeitsaspekten bewertet – nach seinem positiven Impact auf den Menschen, die Umwelt und die Gesellschaft. Basis dazu bilden verschiedene Labels, aus den Bereichen Ergonomie, Arbeitssicherheit, Kreislaufwirtschaft oder Fairtrade. Diese Bewertung wird im Shop angezeigt. «Wir wollen 90 % unseres Umsatzes mit solchen nachhaltigen Produkten erzielen», ergänzt Kempf. Für jede Produktkategorie sollen nahhaltige Alternativen im Angebot sein.

Der Markt beginnt sich zu bewegen

Die Massnahmen zeigten Wirkung, so Kempf: «Unsere Bewertung ist eine willkommene Orientierungshilfe. Die Absatzzahlen zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.» Es passiere etwas auf Kundenseite, aber auch bei den Lieferanten: Wenn das Produkt des Mitbewerbers nachhaltiger bewertet ist, entsteht ein gewisser Wettbewerb.
Langfristiges Ziel von Lyreco ist, für jedes Produkt den CO2-Fussabdruck auszuweisen. «Davon sind wir aktuell aber noch weit entfernt», so Kempf. Eine erste grobe Schätzung soll jedoch bis Ende Jahr vorliegen. Mit der Zeit werden die Zulieferer dank regelmässiger Klimabilanzierung genauere und produktspezifischere Daten liefern.

 

Über Lyreco

Lyreco ist ein internationaler Händler für Verbrauchsmaterialien für Unternehmen mit Sitz in Frankreich. Das Unternehmen ist in 25 Ländern in Europa und Asien direkt aktiv und ist europaweit die Nr. 1 der Branche, weltweit gehört es dank strategischen Vertriebspartnern in 15 weiteren Märkten zu den Top Drei. Die Schweizer Niederlassung ist aus der Übernahme von Büro Fürrer und Waser Büro hervorgegangen. An einem grossen Event „Lyreco unboxed“ in der Umweltarena hat Lyreco ihren Lieferanten mit an Bord genholt. Reportage zum Event auf Youtube.
www.lyreco.ch